Viele Menschen spüren, dass die Natur etwas mit Ihnen macht, sie verändert oder stimuliert, ob Wandern, Joggen, Pilgern oder Waldbaden. Was wir dabei intuitiv spüren und erleben, wird mit wissenschaftlichen Methoden und Erkenntnissen erklärt. Äußere Bewegung bringt Bewegung ins Gehirn und damit Veränderung in Gedanken und Gefühle. Der Wald hilft zu entschleunigen und stärkt das Immunsystem. Vieles finden wir dazu in Büchern und im  Internet. Als Christen begegnen wir in der Natur Gott, dem Schöpfer und können dabei eine wohltuende Verbindung erfahren als Geschöpf in der Schöpfung. Im Alten Testament der Bibel begegnen wir der Natur als Sprache, um Gott und sein Wirken zu beschreiben (z.B. Psalm 104 oder 1. Könige 19). Jesus selbst nutzt Beobachtungen in der Natur für Gleichnisse, um Menschen Gott und sein Dasein und Wirken spürbarer und verständlich zu machen. Heute erleben Menschen für sich in der Natur das Staunen, die Einheit und Verbundenheit, den Vergleich zum Alltag, das Reden Gottes und bestimmt viel mehr, was schwer in Worte zu kleiden ist.

„Zum Beispiel sehe ich das eine verdorrte Blatt am grünen prächtigen Sommerbaum. Da ich mich in Gedanken gerade mit dem frühen Tod eines lieben Menschen auseinandersetze, fällt mir dieses eine Blatt in die Augen. Ich betrachte es, befühle es und stelle dem Blatt die Fragen, die mich in meiner Trauer und der Sinnhaftigkeit des Lebens und Sterbens bewegen. Ich betrachte mir den Zweig, den Ast, den Baum näher. Ich finde auch ein zweites und drittes verdorrtes Blatt. Eigentlich fallen sie zwischen den unzähligen grünen, saftigen Blättern kaum auf. Aber mich sprechen sie an und bewegen meine Gedanken und Gefühle. Sie ist nicht der einzige junge Mensch, der aus dem Leben gerissen wurde. Auch andere werden von Krankheit weggerafft. Die meisten leben. Warum? Ich weiß es nicht. So ist Leben, so verschieden. Ich möchte mich damit aussöhnen, es geschehen lassen, was geschieht, annehmen. Ich spüre einen tiefen Frieden ohne Antworten und ich spüre ein Einssein, mit der Schöpfung, mit den Lebenden und den Gestorbenen und ein Getragenwerden von Gott, der Lebende und Gestorbene in seinen Händen hält. Dieses Vertrauen und diesen Trost, um den mein Verstand gerade ringt, empfange ich in einem tiefen Wahrnehmen und ich kann es nicht wirklich in Worte fassen.“     Sieglinde Reinert 

In unserem Projekt bieten wir verschiedene Möglichkeiten an, um in die Natur einfach so oder bewusst einzutauchen. Der Tälerpilgerweg als Rundweg von 55 km verbindet in wunderschöner hügeliger Landschaft kleine Dorfkirchen, die in der Pilgersaison (ca. 1.4. bis 31.10.) geöffnet sind und mit verschiedenen Besonderheiten zum Verweilen einladen. Der Weg selbst ist in thematische Abschnitte eingeteilt und mit Impulsschildern versehen, um zu helfen mit sich, mit Gott, mit der Natur in Beziehung zu sein. Auf der Internetseite finden Sie neben Informationen und Terminen auch Rundwege für Halbtagestouren, Spaziergänge und Übernachtungsmöglichkeiten.  www.taelerpilgerweg.de



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